Kaum jemand kann sich seinem Zauber und Charme entziehen und jeder von uns hat schon mindestens ein mal einen gesehen.

Die Rede ist vom Unimog. Der markenrechtlich geschützte Name Unimog steht für "Universal-Motor-Gerät". Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Klein-LKW und Geräteträger, der unter einem Frontsitztraktor mit Allradantrieb einzuordnen ist. Seine Einsatzgebiete sind so vielseitig, wie wohl bei keinem anderen Fahrzeug. Ob im Schienenverkehr, beim Militär, im Einsatz für die Feuerwehr, bei Erledigung kommunaler Aufgaben, in der Landwirtschaft oder selbst als Wohnmobil, die Vielfalt des Unimog kennt keine Grenzen. Aus genau diesem Grund widmen wir uns dem Ausnahmefahrzeug und haben uns auf die Fährten nach Wissenswertem rund um den Unimog gemacht.

Zur Geschichte des Unimog

1949

Seit 1949 wird der Unimog in Serie produziert. Ursprünglich galt seine Bestimmung lediglich der Agrarwirtschaft als Traktor für alle Zwecke. Das Konzept war äußerst ausgeklügelt und hervorragend auf die landwirtschaftlichen Bedürfnisse abgestimmt. Selbst auf kleinste Details wurde geachtet. So war sogar die Spurweite auf die Breite zweier Kartoffelreihen entsprechend abgestimmt. Bis heute wird das Fahrzeug unter anderem in diesem Bereich eingesetzt und hebt sich dabei nach wie vor in seiner Gesamtkonzeption wesentlich von herkömmlichen Traktoren ab. Die Kombination aus vier gleich großen Rädern und Allradantrieb ist für den Unimog kennzeichnend.

1951

Bereits zwei Jahre später übernahm Daimler-Benz Unimog und damit verbunden auch den legendären Namen. Ganze 50 Jahre lang wurde das Fahrzeug in Gaggenau gefertigt, ehe es 2002 den Produktionsstandort nach Wörth am Rhein wechselte. Auch heute noch ist der Unimog eines der regionalen Aushängeschilder für Gaggenau. Das Unimog Museum und verschiedene Veranstaltungen locken immer noch viele Fans des Klein-LKW an.Zudem ist hier einer der größten Unimog Clubs mit mehr als 6500 Mitgliedern zu finden, die Unimog-Club Gaggenau e.V..

1953

Ab 1953 wurde die Baureihe des Unimog um die Baureihe U402, die sich durch ihren langen Radstand auszeichnete, erweitert. Mit diesem Modell erhielt der Unimog auch endlich seinen Mercedes-Stern als Emblem.

1955

Eine weitere legendäre Baureihe wurde 1955 eingeführt, der Unimog S, Baureihe 404.1. Hauptzielgruppe dieses Fahrzeuges war erstmals nicht die Landwirtschaft, sondern das Militär. Mit diesem Unimog-Modell wurde schnell und gekonnt auf die Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 reagiert. Die Bundeswehr wurde zum Großabnehmer und der Unimog zum absoluten Bestseller. Zudem zogen langsam auch andere Armeen, wie etwa die französische nach und orderten den Unimog. Andere Motorisierungen, wie der 82 PS Benzinmotor und nur wenig später der 110 PS Motor erweiterten zunehmend das Portfolio. In dieser Zeit kamen auch immer mehr Privatkäufer auf den Geschmack und eigneten sich einen Unimog an.  Auch beim Basis-Unimog-Modell stieg die Motorleistung bereits im folgenden Jahr auf 30 PS, und innerhalb kürzester Zeit auf 34 PS an. 

1966

1966 rollte bereits der 100.000ste Unimog vom Band und die Modellreihe wurde Zug um Zug erweitert.Die folgenden Jahre kamen die verschiedensten Modelle, Baureihen, Baumuster und Motorisierungen dazu. Eine enorme Bandbreite von Fahrzeugen wurde geschaffen, so dass es fast unmöglich erscheint, hier den Überblick zu behalten. Zum Glück gibt es eine wunderbare Übersicht zu den einzelnen Unimog Modellreihen auf unimog-community.de zu finden.

1972

Der MB Trac wird als weiteres Fahrzeug auf den Markt gebracht.

1974 - 1977

Zug- und Arbeitsmaschinen erweitern das Unimog Programm nun zusätzlich. Die Bundeswehr wurde mit einem Nachfolgerfahrzeug des Unimog S, der Baureihe 435, beliefert, die sich vor allem durch einen sehr langen Radstand auszeichnet und somit großen Nutzen mit sich brachte.

1982

Mit zwei unterschiedlichen Modellen belegte der Unimog in der Lkw-Wertung der Rallye Paris-Dakar Platz eins uns Platz zwei.

1985 - 1988

Einige Baureihen wurden in diesen Jahren überarbeitet und modernisiert. Vor allem im Fahrerhaus wurden mehr Kopffreiheit und ein größeres Sichtfeld geschaffen.Das Programm wurde im Zuge der Modernisierung noch einmal wesentlich erweitert. Das Portfolio des Unimog reichte vom kleinen handlichen Gefährt bis zum 4,5 Tonner, je in unglaublich vielen Modell-Varianten.

1993

Der Unimog U2450 L6x6 sorgte für Aufsehen. Das Top-Modell konnte mit einer fast zehnfach höheren Motorleistung als beim ersten Unimog brillieren. 1993 war zudem das Gründungsjahr des bekannten Unimog-Club Gaggenau

1994-2000

Immer mehr Baureihen in sämtlichen Variationen kamen hinzu.

2002

Der Unimog zieht um. Die Produktion des Unimog wird nach Wörth am Rhein verlagert, wo die Baureihen 437.4 und 437.1 die bisherigen ablösten.

2006 - 2013

Es werden umweltfreundlichere Fahrzeuge produziert um 2006 die Euro IV Norm und 2013 die Euro VI Norm zu erfüllen. Zusammenfassend hat der Unimog in über 60 Jahren eine atemberaubende Karriere hingelegt. Vom Agrarhelfer zum Nutzfahrzeug für sämtliche Bereiche. Dass er auf seinem Siegeszug eine große Fangemeinde gewinnen konnte, ist das Resultat aus unverkennbarem Design, enormen Nutzwert und Treffen des gefragten Zeitgeistes.

Um die große Beliebtheit noch besser verstehen zu können, wenden wir uns einmal seinen unterschiedlichen Einsatzgebieten zu. Der Unimog wurde und wird auch aktuell noch als Schienenfahrzeug eingesetzt. Dies konnte erst durch die Baureihe Unimog 406 ermöglicht werden, da durch den Einsatz leistungsstärkerer Motoren auch die Flexibilität der Fahrzeuge deutlich anstieg. Der schnelle Wechsel von Straße auf Schiene und umgekehrt machen den Unimog äußerst attraktiv für den Schienenverkehr.Auch in den Kommunen ist der Unimog ein beliebter Helfer und kaum mehr weg zu denken. Die Einsatzgebiete sind auch hier extrem vielfältig. Sandstreuer, Feuerwehrautos, Kehrmaschinen, Schneefräsen, Kanalspühlfahrzeuge uvm. - nur ein paar Beispiele für die enorme Bandbreite des Fahrzeuges.

Auch der Gebrauchtwagenhandel von Unimogs boomt. Auf Internetseiten wie truckscout24.de können diverse Modelle durchforstet werden. Aufgrund seiner überdurchschnittlich guten Geländetauglichkeit, ist der Unimog auch für Militärzwecke eine hervorragende Wahl. Eine Steigfähigkeit bis zu 110%, eine Watttiefe von 1,2 Metern, sowie ein verwitterungsweicher Rahmen und eine hohe Bodenfreiheit gewährleisten auch einen Einsatz in unzugänglichem Gelände. Natürlich locken diese Vorteile auch Offroad Liebhaber magisch an. Selbst Wohnmobilumbauten können unternommen werden.

Die treue Fan-Gemeinde des Unimog

Er ist extrem vielseitig und lässt durch seine extrem große Modellvielfalt kaum Wünsche offen. Genau das lieben auch seine Fans. Unimog Clubs sind sehr beliebt. Der Club Guggenhofen freut sich über eine Mitgliedszahl von mehr als 6300.Der Club Guggenhofen feiert am 15.03.2015 in einer Jubiläumsausstellung Geburtstag - "60 Jahre Unimog S". Auch Das Unimog Museum lockt diverse Besucher an.Miniaturmodelle des Unimog sind unter Sammlern und Fans ebenfalls sehr begehrt. Bestellt werden können diese beispielsweise über Amazon. Zudem können Geländefahrten im Unimog gebucht werden, sofern einige Voraussetzungen erfüllt werden.

Neben dem erforderlichen LKW Führerschein, sollten die Fahrer in einem guten körperlichen Zustand sein, da die Belastungen, besonders auf Rücken und Wirbelsäule, bei einer Geländefahrt sehr groß sind. Die Erlebnistouren können unter anderem bei Jochen Schweizer gebucht werden.Die Frage, was den Unimog nun ausmacht beantworten wir nach unseren Rechergen und Erfahrungen wie folgt:Kaum ein Fahrzeug bietet eine derartige Vielfalt an Modellen und Einsatzbereichen.

Nur wenige Fahrzeuge verfügen über einen so hohen Kult-Status wie der Unimog.Die Zuverlässigkeit ist beeindruckend. Das Design und somit auch der Wiedererkennungswert ist unverwechselbar und wurde kaum verändert.

Habt auch Ihr schon Erfahrungen mit einem Unimog gesammelt? Schreibt euer Erlebnis in den Kommentaren!