Mietwagen: Vorsicht vor diesen Kostenfallen

Frau im Auto
Mietwagen: Vorsicht vor diesen Kostenfallen

Sei es ein Wohnmobil, ein Sprinter oder ein Kleinwagen: Viele Deutsche mieten hin und wieder ein Fahrzeug, sei es für den Umzug oder einen Urlaub.

So unterschiedlich die Gründe und Fahrzeugtypen auch sein mögen, so ähnlich sind sich in den meisten Fällen die Mietverträge: Leider lauern hier einige Fettnäpfchen auf euch, welche die Kosten für den Mietwagen schnell in ungeahnte Höhen treiben. Worauf müsst ihr also achten, wenn ihr ein Fahrzeug anmieten möchtet und mit welchen Tipps könnt ihr ganz besondere Schnäppchen machen?

Das große Geschäft mit dem Mietwagen

Die Vermietung von Fahrzeugen ist in Deutschland ein riesiger Markt, welcher laut Bundesverband der Autovermieter Deutschlands e. V. allein im Jahr 2015 rund 3,2 Milliarden Euro umgesetzt hat. Insgesamt 8.000 deutsche Unternehmen verdienen ihr Geld mit Mietwagen. Sie zählen circa 211.000 PKW sowie 49.000 sonstige Fahrzeuge wie LKW, Sprinter oder eben Wohnwagen. Doch damit nicht genug, denn auch im Ausland mieten deutsche Urlauber oft und gerne Mietwagen an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Mietwagen ermöglicht euch am Urlaubsort Mobilität, wenn ihr euren eigenen PKW nicht mitnehmen konntet – beispielsweise bei einer Flugreise.

Doch auch für Fahrten innerhalb von Deutschland werden häufig Mietwagen gewählt, wenn ihr beispielsweise keinen eigenen PKW besitzt oder dieser nicht euren Anforderungen entspricht. Das beste Beispiel für letzteren Fall ist ein Umzug: Vielen Menschen ist ein Umzugsunternehmen zu teuer, jedoch können sie mit ihrem Smart, Polo, Corsa oder sonstigem Kleinwagen nicht ihr Hab und Gut von der alten zur neuen Wohnung transportieren. Ein Mietwagen, in der Regel ein großes Modell wie ein Sprinter, ist dann das Mittel der Wahl. Selbiges gilt für große Transporte wie das neue Sofa oder auch Zugfahrzeuge für den Pferdehänger & Co werden oft angemietet, anstatt gekauft.
 

Günstig oder nicht? Beim Mietwagen lohnt sich ein zweiter Blick!

Immer dann also, wenn ein Fahrzeug nicht dauerhaft, sondern nur einmalig oder für einen begrenzten Zeitraum benötigt wird, ist die Anmietung meist die günstigere Wahl als der Kauf. Allerdings lauern hier – wie bereits erwähnt – leider auch einige Kostenfallen. Nicht selten ist die Rechnung bei der Abgabe des Mietwagens also höher als erwartet. Das trifft sowohl im Ausland als auch im Inland zu. Denn in der Branche tummeln sich allerhand schwarze Schafe, welche die Unwissenheit ihrer Kunden ausnutzen. Zudem sind entsprechende Klauseln in den Verträgen oft missverständlich formuliert. Wenn ihr also nicht gerade Jura studiert habt, kann es vorkommen, dass ihr schlichtweg über eine Kostenfalle hinweglest, ohne sie zu registrieren beziehungsweise zu verstehen. Worauf also solltet ihr vor beziehungsweise bei der Vertragsunterzeichnung für einen Mietwagen achten, damit dieser eben nicht zur Kostenfalle wird?

Tipp 1: Vertrag sorgfältig lesen
Vertrag lesen
Angebote für einen Mietwagen klingen oft auf den ersten Blick sehr günstig, jedoch verstecken sich auf den zweiten Blick im Vertrag einige Klauseln, welche die Kosten in die Höhe treiben. Aus diesem Grund solltet ihr den Vertrag sorgfältig und tatsächlich bis ins Detail durchlesen – auch, wenn dieser mehrere Seiten umfasst. Plant dafür ausreichend Zeit bei der Abholung des Mietwagens ein und stellt dem Vermieter alle Fragen, wo auf eurer Seite noch Unklarheit herrscht.

Tipp 2: Vollkasko ist ein Muss
Sobald ihr im Straßenverkehr unterwegs seid, können Unfälle passieren. Dieses Risiko lässt sich auch durch eine vorsichtige Fahrweise niemals gänzlich ausschließen. Viele Mietwagen besitzen aber keine ausreichende Vollkasko-Versicherung oder weisen eine hohe Selbstbeteiligung im Schadensfall auf. An dieser Stelle könnt ihr zwar Kosten sparen, sollte es aber zu einer Beschädigung am Mietwagen kommen, zahlt ihr schnell im drei- oder sogar vierstelligen Bereich drauf. Zudem weisen viele Fahrzeuge bereits Schäden auf, welche vorab unbedingt dokumentiert werden müssen. Denn leider nutzen einige Vermieter die Unwissenheit ihrer Kunden aus und stellen ihnen später Beschädigungen in Rechnung, welche bereits bei der Fahrzeugübernahme vorhanden waren. Um solche Kostenfallen zu vermeiden, sollte ein Mietwagen immer und ohne Ausnahme durch eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung versichert sein. Die Deckungssumme muss derweil mindestens eine Million Euro betragen und ebenfalls Glas-, Reifen- sowie Diebstahlschutz enthalten.

Tipp 3: Bei den Versicherungen sparen
Während ihr bei einer geringeren als der Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbeteiligung an der falschen Stelle spart, könnt ihr dennoch die Kosten drücken, indem ihr keine weiteren, und zwar unnötigen, Zusatzversicherungen abschließt. Viele Vermieter verdienen sich nämlich durch „Extra-Absicherungen“ ein goldenes Näschen. Solche Zusatzversicherungen für beispielsweise das Gepäck sind aber nicht mehr als ein zusätzlicher Kostenfaktor.

Tipp 4: Zusatzfahrer – ja oder nein?
Bei der Anmietung eines Mietwagens steigen die Kosten oft mit der Anzahl an Fahrern. Wollt ihr euch die Strecke also teilen und einen zweiten oder sogar dritten Fahrer in den Mietvertrag eintragen, solltet ihr euch vorab über die dadurch anfallenden Zusatzkosten informieren. Dennoch gilt es, diesbezüglich nicht an der falschen Stelle zu sparen. Überlegt also auch, wie weit die geplanten Strecken sind und ob diese ein einzelner Fahrer sicher, sprich ohne müde zu werden, überhaupt zurücklegen kann. Ansonsten ist es sinnvoller, trotzdem einen zweiten oder eben auch dritten Fahrer einzutragen. Um dennoch die Kosten gering zu halten, solltet ihr dann entsprechende Angebote von verschiedenen Anbietern vergleichen.

Tipp 5: Schäden dokumentieren
KFZ Inspektion
Wie bereits erwähnt, solltet ihr vor Unterzeichnung des Mietvertrages sämtliche am Fahrzeug vorhandenen Schäden dokumentieren. So kann euch der Vermieter – trotz Vollkaskoversicherung – hinterher keinen Strick daraus drehen. Es empfiehlt sich, die Schäden schriftlich festzuhalten und das Übernahmeprotokoll vom Vermieter unterzeichnen zu lassen. Zudem könnt ihr zur Sicherheit Fotos vom Fahrzeug sowie dessen Schäden im Detail machen. Tipp 6: Abzocke bei der Tankregelung

Zuletzt müsst ihr hinsichtlich der Tankregelung Vorsicht walten lassen. Üblich ist es, den Mietwagen vollgetankt abzuholen und vollgetankt wieder zurückzugeben. Mit dieser Regelung bist du auf der sicheren Seite. Gerade im Ausland zocken leider viele Anbieter durch eine rückwirkende Abrechnung des Spritverbrauchs oder via Kilometergeld ab und plötzlich erreicht euch eine viel zu hohe Rechnung. Auch Abmachungen à la „Auto halb voll – Rückgabe halb voll“ sind in den meisten Fällen unfair. Wieso? Weil ihr gewiss, um „sicherzugehen“ mehr tanken werdet als nötig und somit dem Vermieter bares Geld schenkt. Informiert euch also vorab über die Tankregelung und bewahrt sämtliche Tankbelege unbedingt auf!

Tipp 7: Kosten für Sonderleistungen überprüfen
Autoversicherungen für junge Fahrer unter 25 Jahren sind häufig teurer. So verhält sich das dementsprechend auch bei Mietwagen. Möglich sind zudem Zusatzkosten für Navigationsgeräte, Kindersitze, Hotelzustellungen, Einwegmieten und viele mehr. Interessiert ihr euch für eine oder mehrere solche Sonderleistungen, solltet ihr euch daher vorab über die anfallenden Zusatzkosten informieren und eventuell nach Alternativen suchen: Günstigeres Angebot, Navigationsgerät selbst mitbringen, und, und, und…

Kosten für den Mietwagen gering halten – so geht’s:

Doch nicht nur die Überprüfung des Mietvertrages kann dabei helfen, unnötige Kosten für einen Mietwagen zu vermeiden. Auch euer Verhalten kann eine Menge Geld sparen. Aber wie?

Tipp 8: Rechtzeitig buchen
Gerade zur Hochsaison sind die Mietwagen in vielen Ländern oft knapp und somit auch teuer. Bucht also rechtzeitig und vergleicht mehrere Angebote.

Tipp 9: Spritsparend fahren
Eure Fahrweise hat mehr Einfluss auf den Spritverbrauch, als ihr vielleicht denkt. Wenn ihr also auf eine spritsparende Fahrweise achtet, könnt ihr vor allem bei längerer Mietdauer beziehungsweise weiten Strecken eine Menge Geld sparen. Weitere Tipps zum Sparen sind zum Beispiel das Reinigen des Luftfilters oder der Preisvergleich bei Tankstellen.

Tipp 10: Zeit im Blick behalten
Zuletzt solltet ihr auf Pünktlichkeit achten. Denn viele Anbieter takten die Vergabe der Mietwagen sehr eng, sodass bei einer Verspätung eventuell die nächsten Kunden warten müssen. Dies kann hohe Gebühren zur Folge haben. Bringt den Mietwagen deshalb unbedingt pünktlich zurück, bestenfalls während der Öffnungszeiten, sodass euch die unversehrte Rückgabe des Fahrzeugs quittiert wird. Ist das nicht möglich, macht Fotos vom unversehrten Mietwagen sowie der Tankanzeige, wenn ihr diesen außerhalb der Öffnungszeiten am vereinbarten Ort abgestellt habt. Damit seid ihr auf der sicheren (und günstigeren) Seite!

 


 


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