Spätestens jetzt, wo die Zweiradsaison wieder startet, stehen viele Radsportler vor der Frage: Heck-, AHK- oder Dachträger?
Sicher und bequem mit dem Rad reisen
Wie reist mein Zweirad eigentlich am sichersten? Welches System ist am bequemsten zu handeln? Und wie sieht es preislich aus? Dies sind nur einige Fragen, die sich vor der Kaufentscheidung stellen.
Das Wichtigste für Dich in Kürze:
- Große Unterschiede in der Handhabung!
- Der Spritverbrauch steigt teils deutlich!
- Unbedingt auf die maximale Zuladung achten!
- Eine Probefahrt erspart nachträglichen Ärger!
- Geschwindigkeitsbegrenzungen sind zu beachten!
- Im Vorfeld Einsatzzweck und Lagerung bedenken!
Der Kauf eines Fahrradträgers
Wenn das Rad mitmuss, ist der Fahrradträger mittlerweile ein unverzichtbares Zubehör. Denn egal ob es zu einem kurzen Tagesausflug oder gleich in den Urlaub geht: Fakt ist- das Rad muss transportiert werden. Wo Fahrräder im Auto sehr viel Platz einnehmen und je nach Modell erst demontiert werden müssen, schaffen geeignete Trägersysteme bequeme Alternativen. Die etablierten Systeme weisen zum Teil deutliche Unterschiede auf. Nicht zuletzt in der Handhabung. Insbesondere auch beim Thema Verbrauch und Kosten.
Der Transport von E-Bikes
Sofern möglich solltest Du den Akku und den Bordcomputer herausnehmen und im Fahrzeug transportieren. Dies schützt nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, falls sich die Bauteile während der Fahrt lösen, sondern auch Dein Bike. Denn durch den Fahrtwind und äußere Wetterbedingungen ist es möglich, dass sich Schmutz und Wasser in den empfindlichen Teilen sammelt. Ebenso lassen sich Schutzhüllen einsetzen, falls Du den Akku nicht ausbauen kannst.
Ist die Wahl gefallen, steht vor dem Kauf eine Probefahrt an. Nur so kann sichergestellt werden, dass alles an seinem Platz bleibt und sich nichts löst. Zweiräder, die nicht wirklich sicher sitzen, können auf der Autobahn schnell zu schwerwiegenden Gefahren führen. Wichtig ist zudem, immer die Papiere des Trägers an Bord zu haben, da diese in einer Polizeikontrolle vorgezeigt werden müssen.
Dach, Heck oder Kupplung?
In ihrer Funktionsweise sind die drei Bauarten gleich. Das Rad wird auf einer Schiene platziert und über ein Sicherungssystem mit dem Träger verbunden. Die Fahrradträger sparen somit nicht nur Platz im Fahrzeuginnenraum, sondern ermöglichen auch einen sicheren Transport von A nach B. Oftmals können Räder in der Fahrgastzelle nicht ausreichend gesichert werden und werden so schnell zu gefährlichen Geschossen.
Die maximale Zuladung steht im Fokus Deiner Kaufentscheidung. Wieviel bringen Räder und Träger zusammen auf die Waage? Das Maximum ist schnell erreicht, denn gerade E-Bikes bringen ein erhöhtes Gewicht mit. Ein Blick in die Fahrzeugpapiere (Stützlast) bzw. in die Betriebsanleitung (Dachlast) des Fahrzeuges schaffen Klarheit.
Der Dachgepäckträger
Das altbekannte System ist für fast jedes Auto zu haben und hält die Sicht nach hinten frei. Der Grundträger wird entweder an der Dachreling oder an den versenkbaren Fixierpunkten im Autodach befestigt. Bietet der Wagen keine der zwei Möglichkeiten, gibt es zudem Trägersysteme die an den Türrahmen geklemmt werden.
Rückenschonendes Beladen
Durch die stetige Weiterentwicklung haben die Hersteller vor einigen Jahren erkannt, dass ein rückenschonendes Verladen von den Verbrauchern immer öfter gewünscht wurde und entwickelten unterschiedliche Hebehilfen, die ein einfaches Verladen ermöglichen sollen. Der Siegeszug der E-Bikes und Pedelecs machen jedoch einen Transport auf dem Dach oftmals hinfällig, da hier einfach zu viel Gewicht auf dem Auto lastet.
Durch den veränderten Schwerpunkt des Fahrzeuges, ändert sich auch das Fahrverhalten. Autofahrer sollten sich von daher unbedingt an die vom Hersteller vorgegebene Höchstgeschwindigkeit halten. Der Spritverbrauch erhöht sich bei dem Einsatz eines Dachgepäckträgers um durchschnittlich 35%.
Der Heckträger
Bei der Montage der verschiedenen Modelle zeigen sich teils deutliche Unterschiede. Im Gegensatz zur einfachen Befestigung des Dachgepäckträgers sollte beim Heckträger u.U. eine Fachwerkstatt zu Rate gezogen werden.
Die Scharniere wirken mit erheblichem Gewicht auf das Auto ein. Hier drohen, bei unsachgemäßer Einrichtung, Schäden an der Heckklappe. Mit Beladung kann der Heckklappendämpfer das zusätzliche Gewicht übrigens nicht mehr stemmen. Heißt im Klartext: Bei Beladung bleibt der Kofferraum zu.
In einem ADAC-Test bildete der Heckklappenträger unter den drei Systemen das Schlusslicht, da sich hier ein deutlicher Mehrverbrauch von fast 45% ergab und der Träger im Falle eines Unfalls der Konkurrenz deutlich unterlegen war.
Der Kupplungsträger
Eine Wohltat für den Rücken und mit Abstand das bequemste Verladen bietet der Träger für die Anhängerkupplung. Mit einer vorhandenen Anhängerkupplung ist bei diesem System jedoch eine Grundvoraussetzung gesetzt. Neben der höchsten Zuladung, die sich an der zulässigen Stützlast orientiert, einem geringen Mehrverbrauch und der niedrigen Ladehöhe überzeugt der Träger im Vergleich jedoch auf gesamter Linie.
Wer häufig mit dem Zweirad unterwegs ist, sollte sich über die Nachrüstung einer AHK informieren, da dies mit relativ geringem Aufwand umzusetzen ist und sich im alltäglichen Gebrauch schnell auszahlt. Die Kupplung erweist sich dann schnell als flexibler Alltagshelfer, auf dem sich verschiedene Trägersysteme oder Gepäckboxen befestigen lassen. So kann z.B. der Transport eines Motorrades ebenfalls auf der AHK erfolgen. Ebenso lassen sich nun auch schwere oder sperrige Lasten ziehen.
Jederzeit Zugang zum Kofferraum!Zu beachten gilt jedoch, dass die Fahrräder nicht mehr als insgesamt 40 cm seitlich über das Auto hinausragen dürfen bzw. eine maximale Breite von 2,55 m nicht überschreiten dürfen. Zwar kann die Sicht nach hinten eingeschränkt werden, jedoch ist der Zugang zum Wageninneren über die Heckklappe jederzeit möglich. Die Fahrradträger verfügen i.d.R. über einen Mechanismus, der das System mitsamt Ladung nach hinten wegklappt.
Kupplungsträger verfügen über ein drittes Nummernschild und eine regelkonforme Beleuchtung und sind oft gegen Diebstahl (Träger und Bikes) gesichert. Die komplette Last wird jedoch über einen einzigen Punkt mit dem Fahrzeug verbunden und setzt eine korrekte Montage des Trägers voraus.
Der Träger für die AHK: Eine Empfehlung!
Die Nase vorn hat der Kupplungsträger. Insbesondere die Nutzerfreundlichkeit des Systems überzeugt auf ganzer Linie. Die Nachrüstung einer AHK kann daher für ambitionierte Radfahrer durchaus Sinn machen. Insbesondere Dein Rücken wird es dankbar zur Kenntnis nehmen.
Für einen Fahrradträger zum Transport von schweren Zweirädern, wie z.B. E-Bikes ist die Anhängerkupplung aufgrund des erhöhten Gewichts praktisch kompromisslos.
Ein Fazit für alle Fahrradträger!
Egal für welchen Träger der drei Systeme Du Dich auch entscheidest: Die Montage eines Fahrradträgers muss immer nach Herstellervorgaben geschehen. Denn nur ein korrekt montierter Träger ist ein sicherer Träger. Jede Nachlässigkeit bei der Montage führt zwangsläufig zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr.
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